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4 simple Methoden um Kinderängste zu transformieren

Lesezeit ca. 2 Min

Du hast sie gefunden: 4 einfache aber hocheffektive Methoden, um die Angst deines Kindes zu stillen...

1. Nicht kleinreden

Als Eltern laufen wir oft Gefahr, ein ängstliches Kind beruhigen zu wollen. In Wahrheit erreichen wir das Gegenteil. Mit den üblichen Standardsätzen wie: „keine Angst“ oder „das wird schon“ entsteht eine Trennung, weil das Kind sich nicht verstanden und gesehen fühlt. Die körperlichen Gefühle sind so stark, dass das Gehirn dem guten Zuspruch nicht glauben kann, selbst wenn es wollte.

Verstehen wollen

Schon eine einfache Frage wie: „Wie fühlt es sich denn ungefähr in dir an?“ schafft Verbindung, Dialog, Verständnis und schenktd em Kind das unbezahlbare Gefühl von: Jemand sieht mich! Diese Verbundenheit wird noch weiter gestärkt durch ...

2. Normalisieren

Kinder dürfen hören, dass Angst total normal ist. Jeder kennt sie, alle fühlen sie immer wieder mal. Egal ob vor einer Prüfung, in ungewohnten Situationen oder einfach so und ganz ohne Grund. Es ist völlig normal und passiert Erwachsenen und Kindern ständig. Gut ist, dass man wunderbar damit umgehen kann. Hier kann man Kindern dann beispielsweise ...

Angst erklären

Zu verstehen, was Angst eigentlich ist, wo das Gefühl herkommt und warum es manchmal ganz ohne Grund auftreten kann, ist eine der kraftvollsten Hilfestellungen, die man jemandem schenken kann, der mit Angstzuständen zu tun hat. Eine kinderfreundliche Erklärung könnte sein …

Der kleine Beschützer

„Jeder hat mal Angst, Erwachsene und Kinder. Das ist ganz normal. Es passiert, weil ein kleiner Teil deines Gehirns dafür zuständig ist, dich zu beschützen. Dieser Teil heißt Amygdala und ist etwa so groß wie eine Mandel. Nennen wir ihn einfach: deinen kleinen Beschützer.

Wenn Dinge passieren, die gefährlich sind, dann hilft dein kleiner Beschützer dabei, deinen Körper stark zu machen, um zu kämpfen oder wegzulaufen. Deshalb fühlt es sich auch so intensiv an. Es ist für jeden anders, aber oft passieren diese Dinge:

Dein Herz und dein Atem werden schneller, um Sauerstoff in deinem Körper zu verteilen. Weil du aber gar nicht kämpfen oder schnell rennen musst, kann es sein, dass dir vom ganzen Sauerstoff ein bisschen schlecht oder schwindelig wird.

Es fühlt sich an, als hättest du Schmetterlinge im Bauch, weil deine Verdauung kurz aussetzt, um mehr Energie zum Kämpfen oder Wegrennen zu haben.

Du fängst an zu schwitzen, weil dein Körper dich abkühlen will, und deine Muskeln spannen sich an.

All diese Dinge sind ganz normal und es ist auch gut, dass du sie spüren kannst. Dein Körper will dir eigentlich nur helfen. Der kleine Beschützer kennt bloß oft nicht den Unterschied zwischen einer echten Gefahr und einer ganz harmlosen Situation, wie dem ersten Tag an einer neuen Schule, dem Keller oder der Dunkelheit. Und manchmal passiert es auch ganz ohne Grund, dass er dich beschützen will. Das ist ein bisschen wie ein falscher Alarm. Dein Körper ist dann voller Kraft, aber es gibt nichts zu tun. Diese große Kraft ist dann in dir angestaut, weil sie sich ja gar nicht richtig entladen konnte. Das ist das ganz normale Angstgefühl. Erst mal können wir dankbar sein, dass wir so einen tollen Beschützer überhaupt in uns tragen. Und dann können wir kleine Tricks lernen, die wir anwenden können, wenn es mal wieder einen falschen Alarm gegeben hat und wir viel Kraft in uns tragen, die wir aber gerade gar nicht brauchen …“

3. Praktische Tricks zum Umgang mit dem Angstgefühl

Dem „kleinen Beschützer“ einen Namen geben
Nun, wo klar ist, woher das Gefühl der Angst kommt, kann ein eigener Name für den kleinen Beschützer im Gehirn dem Kind dabei helfen, sich nicht länger mit der Angst zu identifizieren. Wie stellt sich das Kind diese Figur vor? Wie sieht sie aus? Die Angst ist nun nicht länger ein eigenes, ungreifbares Problem, sondern ein klar definiertes Objekt, das man betrachten, benennen und beschreiben kann. Diese spielerische Trennung von Subjekt und Objekt schenkt die Gabe, seine Gedanken und Gefühle sehen zu können– die Basis der jahrtausendealten Lehren des Zen-Buddhismus und der Meditation und der schnellste Weg zu mehr Seelenfrieden und Gelassenheit.

Kontrolle behalten

Jetzt, wo klar ist, dass manchmal der kleine Beschützer einen falschen Alarm auslösen kann, geht es darum, das Kind darin zu stärken, die Kontrolle zu behalten. Der kleine Beschützer denkt nicht viel nach, er macht einfach und will nur helfen. Dieses Signal zu verstehen und selbst in Kontrolle zu bleiben legt den Grundstein für einen lebenslangen, gesunden Umgang mit dem Gefühl der Angst: „Oh, da ist wieder Jimmy, mein Beschützer. Ist wohl ein falscher Alarm. Danke, aber ich brauche gerade keine Hilfe, Jimmy!“

Atmung

Wenn Jimmy mal nicht sofort hört, weil er so sehr damit beschäftigt ist, dich zu beschützen, hilft eine simple Atemübung, um ihm zu signalisieren, dass alles in Ordnung ist. Einfach ganz tief ein- und ausatmen. Schon zehn tiefe Atemzüge (Mund ein,Nase aus) reichen aus, um Jimmy (und dem parasympathischen Nervensystem) klarzumachen, dass alles sicher ist. Dann entspannt er sich wieder und alles ist gut. Ihr seid ein tolles Team! Die tiefe Atmung (in den Bauch) kann man auch wunderbar vor dem Schlafengehen üben. Einfach eine Hand oder ein Kuscheltier auf den Bauch legen. Wenn sie sich beim Atmen bewegt, ist die Atmung ideal und Jimmy kann sie spüren.

4. Gemeinschaft

Angst fühlt sich oft sehr einsam an. Kinder haben das Gefühl, sie seien die Einzigen, die so fühlen. Als Eltern können wir ein Gefühl der Verbundenheit kreieren, wenn wir offenlegen, selbst auch Angst zu spüren, und deutlich zu machen, dass jedes Kind auch Angst spürt. Also kennt jeder aus dem Kindergarten, der Schulklasse oder Familie auch dieses einzigartige Gefühl und hat auch einen kleinen Beschützer, der immer wieder mal einen falschen Alarm auslösen kann – vielleicht ja sogar jetzt gerade. Wir sind darin alle sehr ähnlich und eine große Gemeinschaft.

Was passiert als Nächstes?

Jetzt, nachdem du diese Inhalte gelesen hast, ist es Zeit, sie umzusetzen. Dazu musst du nicht abwarten, bis dein Kind das nächste Mal Angst spürt, aber du hast die Möglichkeit, deinem Kind proaktiv und noch heute zuhause ermutigende und bestärkende Glaubenssätze zu schenken, die Angstüberwindung, Mut und Selbstvertrauen fördern. Wie?

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Viel Freude beim Entdecken!

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