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Kinder und Mut: 5 Wege, um das Selbstvertrauen deines Kindes zu stärken

Lesezeit ca. 3 min.

Hier ist das große Missverständnis: Glück und Selbstvertrauen basieren nicht auf Genetik, Geld oder einer guten Außendarstellung, sondern vor allem auf einer simplen Fähigkeit: Mut.

Heute wichtiger als je zuvor!

In einer Welt voller Vergleich und Selbstinszenierung ist es für Kinder, die heutzutage aufwachsen, leichter als jemals zuvor in der Geschichte der Menschheit, einen dieser limitierenden Glaubenssätze zu entwickeln: „Ich bin nicht (gut, schön, reich, intelligent, witzig, sportlich, cool, stark …) genug und echtes Selbstvertrauen und Glück sind für andere bestimmt.”

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Die Wahrheit, für Kinder und Erwachsene, ist ganz anders...

Glück und Selbstvertrauen basieren nicht auf Genetik oder Geld, sondern vor allem auf einer simplen Fähigkeit: Mut.

Es ist der Mut, zu starten, der Mut, dabeizubleiben, auch wenn es schwer wird, für sich einzustehen, auch wenn man Angst spürt, die Wahrheit zu sprechen oder jemanden zu verteidigen, der Mut, zu fragen oder zu verzeihen, sich zu entschuldigen oder der Mut, wahrhaftig zu weinen und herzhaft zu lachen.

Was ist Mut (für Kinder)?

Die größte Herausforderung bei der Entwicklung von Mut für Kinder ist der große Unterschied zwischen dem äußeren „Aussehen” von Mut und dem inneren „Gefühl” von Mut. Mut sieht von außen oft sehr aufregend aus. Kinder denken bei Mut meistens an Kraft, Heldentum und Selbstsicherheit. In der eigenen Gefühlswelt ist Mut dann aber viel weniger glamourös. Mut ist verbunden mit Gefühlen wie Angst, Unsicherheit oder Selbstzweifel.

Kinder dürfen lernen, dass Mut nicht einfach auf magische Art dazu führt, dass Angst oder Unsicherheit plötzlich verschwinden. Diese Gefühle sind auch wertvoll. Sie werden immer da sein und es sind lediglich die kleinen, magischen, mutigen Momente, die für einen Augenblick dazu führen, dass man über die eigene Angst hinauswächst und dadurch immer wieder die besondere Realisation spürt: „Es war gar nicht so schlimm, wie ich dachte! Hinter meiner Angst ist eigentlich einganz schönes, wohliges Gefühl.”

Dieses kostbare Erlebnis, bei dem Angst und Verletzlichkeit zu Stolz und Verbundenheit werden, sollte für Kinder der neue Verknüpfungspunkt zum Thema Mut werden. Je öfter dieses Erlebnis innerhalb des wichtigsten Zeitfensters, der ersten 7 Lebensjahre (sog. Download-Jahre) passiert, desto besser. Diese fünf Wege helfen dabei …

1. Fehler sind genau richtig

Fehltritte und Rückschläge sind meistens auch ein Beweis dafür, dass etwas Mutiges geschehen ist. Die Scham vor dem unperfekten Ergebnis verstärkt allerdings immer auch die Angst, es zu versuchen. Kindern einen sicheren Raum für Fehler zu schenken gibt ihnen die Freiheit, Dinge zu probieren, ohne die Gewissheit zu haben, dass ihr Vorhaben sofort aufgehen wird. Dieses besondere Gefühl kreiert die Gewissheit: „Es ist nicht schlimm, wenn Dinge nicht sofort funktionieren, ich muss einfach dabei bleiben. Fehler lassen mich wachsen und es ist normal, wenn ich mich noch nicht gleich bereit fühle.”

2. Nicht nur mutiges Handeln, sondern auch mutiges Denken bestärken

Manchmal geht es nicht nur darum, etwas Mutiges zu tun, sondern in eine mutige Richtung zu denken und gegen den Strom zu schwimmen. Die Meinung der Gruppe, der Familie, Eltern, Medien oder Freunde darf auch hinterfragt werden. Das kostet Mut und dieser Mut sollte bestärkt werden.

Es ist so leicht, in der Masse mitzugehen, und unendlich viele kreative, freie und geniale Menschen leben für sichere Zugehörigkeit in trauriger Verschlossenheit.

Dabei sind die größten neuen Ideen immer auch ein Ergebnis von wirklich mutigem Denken, entgegen aller Kritik und Ablehnung. Wichtig: die Verbindung aus Mut und Respekt fokussieren: „Es ist so stark, wie du deine Meinung teilst und mir auch widersprichst – das braucht echt Mut! Wichtig ist nur, dass dabei ein respektvoller Ton zwischen uns ist.”

3. Eigene Verletzlichkeit

Alles, was die eigenen Eltern machen, ist für Kinder ultimativ, stark und genau richtig. Umso wichtiger, selbst und offen von herausfordernden Zeiten zu berichten. Die Momente, in denen es viel Angst und Unsicherheit gab und ein einziger Funke Mut den großen Unterschied gemacht hat. Augenblicke im Leben, wo es der eigene Mut war, der andere geschützt hat, für Gerechtigkeit gesorgt hat oder jemandem helfen konnte – obwohl man selbst voller Angst war. Momente, in denen man sich selbst klein gefühlt hat und trotzdem etwas Großes gemacht hat. Es sind diese Gesichten, die Kinder dazu inspirieren, ihre Ängste zu transformieren.

4. Umgang mit inneren Stimmen und negativen Glaubenssätzen

Kinder und Erwachsene kämpfen gleichermaßen mit limitierenden inneren Stimmen, die ihnen über all die Probleme, Gefahren und Grenzen erzählen und sie davon abhalten wollen, zu wachsen.

Es sind die festgefahrenen Glaubenssätze, die uns davon überzeugen wollen, wir seien nicht (stark, mutig, gut, intelligent, schön usw.) genug. Diese Stimmen möchten recht behalten, also werden sie besonders laut, überzeugend und verletzend, je konkreter wir etwas Mutiges vorhaben.

Es ist wichtig, Kinder über diese Stimmen aufzuklären, sie zu normalisieren, von der eigenen limitierenden Stimme zu erzählen und klarzustellen, dass sie immer mutiger und stärker sind, als sie denken, und dass mehr in ihnen steckt, als sie sich jemals vorstellen könnten – sie müssen es einfach nur mal versuchen. „Die Stimme ist lediglich da, weil sie dich schützen will. Ein natürlicher Prozess, der für Menschen vor Tausenden Jahren in der Wildnis noch wichtig war – aber in dieser Situation gibt es solche Gefahren nicht. Sieh selbst.”

Je öfter sie spüren, dass sie doch etwas tun konnten, von dem sie dachten, sie könnten (sollten) es nicht, desto stärker wird die ganz neue neuronale Verbindung von Zweifel zu Vertrauen.

5. Nicht überreagieren

In Situationen, in denen Kinder Angst haben, ist es als Elternteil verlockend, sie möglichst schnell aus der Angst zu befreien. Natürlich ist es auch wertvoll für das Kind, zu wissen, dass die Arme der Eltern sofort da sind, wenn es ängstlich wird, allerdings stärkt diese Verbindung auch die Überzeugung, dass es wirklich etwas zu befürchten gibt.

Ruhe und Informationen schenken Vertrauen

Auf dem Arm der Eltern sollte immer ein besonderer Ort sein. Ein Ort, in den man sich auch dann fallen lassen kann, wenn man etwas Mutiges getan hat. In Situationen der Angst können es vor allem Ruhe, Vertrauen und viele, neue Informationen sein, die die Situation sofort entspannen.

6. (BONUS) Assoziationen neu verbinden

Ängste werden mit intensiven Gefühlen und Erinnerungen assoziiert. Es ist also zunächst wichtig, die Kinder darin zu sehen und aufzufangen, ihre Angst und die Gefühle wirklich ernst zu nehmen. In einem zweiten Schritt kann die Assoziation mit etwas Neuem verbunden werden, was Spaß macht oder einfach die Intensität abschwächt.

Neue Verbindungen

Wenn Kinder Angst vor dem Gewitter haben, könnte aus dem Gewitter auch ein schöner gemeinsamer Familienabend werden. Sich in Decken eingekuschelt Zeit zu nehmen, über Blitz und Donner zu sprechen, gemeinsam einen Kakao zu trinken und dabei zu erklären, wie wichtig der Regen für die Pflanzen ist und dass sich die Natur so sehr über das Gewitter freut.

Vielleicht entwickelt sich auch ein Spiel aus dem Rhythmus von Blitz und Donnerschlag. Immer wenn es blitzt, trinkt man einen Schluck Kakao, beim Donner gibt es einen Keks. Je lustiger, entspannter und schön die gemeinsame Zeit wird, desto eher schwindet die negative intensive Assoziation und wird neu verschaltet. Den Anker der Ruhe zu finden in herausfordernden Situationen, ist ein klares Muster der Neurobiologie entspannter Eltern und beruhigt dadurch auch die Kinder.

Was passiert als Nächstes?

Jetzt, nachdem du diese Inhalte gelesen hast, ist es Zeit, sie umzusetzen. Dazu musst du nicht auf das nächste Gewitter warten, aber du hast die Möglichkeit, deinem Kind proaktiv und noch heute zuhause ermutigende und bestärkende Glaubenssätze zu schenken, die sofort mehr Mut und Selbstvertrauen geben. Wie?

Nutze dazu einfach unser Affirmationskartenset für Kinder. Du kannst es dir 👉 hier kostenlos runterladen.

Viel Freude beim Entdecken!